Test: Ford Kuga – Schicker Kompakt-SUV ohne viele Schwächen

Fahraufnahme von einem Ford Kuga 2.0 TDCI Titanium

Es muss nicht immer von Nachteil sein, erst später als andere Auto-Hersteller in einem Segment vertreten zu sein. Ein Beispiel ist der Ford Kuga, mit dem die Amerikaner letztendlich doch noch auf die stetig steigende Nachfrage nach kompakten Sport Utility Vehicles reagierten. Denn der Nachzügler vermeidet einige Schwächen früherer SUV-Modelle und bietet, was Käufer dieser Art von Fahrzeugen wünschen: großzügiger Innen- und Kofferraum, sichere Fahreigenschaften und eine umfangreiche Sicherheitsausstattung.

Der Lohn – sicherlich auch wegen seines properen Aussehens eroberte sich der auf dem Focus basierende Kuga schnell einen Platz in der Spitzengruppe der Kompakt-SUV und die vor einem Jahr eingeführte zweite Generation setzte bislang diesen Erfolgsweg fort. Nach den ersten fünf Monaten 2014 liegt er mit 9.816 Einheiten in der Verkaufs-Statistik hinter dem Opel Mokka (11.830) und Nissan Quashqai (10.287) gleichauf mit dem BMW X1 (9.914) und dem Skoda Yeti (9.347), aber klar vor dem Mercedes GLK, Mazda CX-5 oder Hyundai iX 35.

Großzügiger Innenraum

Der Innenraum des 2013-er Ford Kuga  Der großzügige Innenraum vermittelt Wohlfühlatmosphäre. Die Haptik der Kunststoffteile stimmt und die verwendeten Stoffe wirken ansprechend. Fahrer und Beifahrer sitzen auf gut gepolsterten Sitzen mit genügend Seitenhalt und auch im Fond kann man es sich selbst bei längeren Reisen bequem machen. Das gilt allerdings nur für zwei Erwachsene, da der Mittelsitz arg schmal geraten ist.

Die Anordnung der Bedienelemente ist ohne Fehl und Tadel. Dennoch braucht es eine gewisse Eingewöhnungszeit, da nicht nur die Vielzahl der Tasten, sondern auch deren Funktions-Vielfalt erst einmal erschrecken. Weniger wäre da sicherlich mehr, aber man gewöhnt sich daran. Nicht gewöhnen kann man sich dagegen an die Unübersichtlichkeit. Dank der erhöhten Sitzposition hat man zwar generell einen guten Überblick und die Sicht nach vorn ist gut. Doch durch die hohe hintere Fensterkante ist der Blick nach hinten besonders bei niedrigen Hindernissen und natürlich auch bei spielenden Kindern äußerst eingeschränkt. Die optionale Rückfahrkamera daher nahezu Pflicht.

Sensorgesteuerte Heckklappe

2013 Ford Kuga in der Heck- SeitenansichtDer Kofferraum hat ein Volumen von 425 Litern – nicht die Welt. Er kann aber durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücklehnen auf 1.568 Liter erweitert werden. Das nur von vorn mögliche Umlegen ist einfach, das Aufrichten schon mühsamer. Nebeneffekt: Durch den kleinen Umbau stellt man fest, dass Ford im hinteren Bereich massiv an Verkleidungen gespart hat. Muss in diesem Segment eigentlich nicht sein. Pfiffig dagegen ist die allerdings optionale sensorgesteuerte Heckklappe. Wenn man zum Beispiel nach dem Einkaufen keine Hand frei hat, um die Sachen auch im Fahrzeug zu verstauen, genügt es, den Fuß unter der Mitte des Heckstoßfängers zu bewegen – schon öffnet und schließt sich die Klappe ohne jegliche Berührung wie von selbst.

Fahraufnahme von einem Ford Kuga 2.0 TDCI TitaniumFür den Vortrieb im Testwagen sorgte der überarbeitete Selbstzünder mit 103 kW/140 PS und einem Drehmoment von 320 Nm. Die offiziellen Fahrleistungen halten sich in Grenzen, doch gefühlt ist man mit dem über zwei Tonnen schweren Fahrzeug äußerst flott unterwegs. Verantwortlich dafür ist vor allem die große Elastizität speziell in den oberen Gängen. In Verbindung mit einem recht straffen, aber dennoch nicht unkomfortablen Fahrwerk und einer gelungenen Getriebeabstufung lässt sich der Kuga zügig bewegen, wobei das Handling ausgesprochen Spaß macht. Weniger Freude macht dagegen der Verbrauch. Zwei Liter über dem Normwert sollten eigentlich der Vergangenheit angehören.

Unterm Strich ist der Ford Kuga trotz seiner kleinen Schwächen ein gelungenes Auto. Die Sicherheitsausstattung ist komplett, die im Alltag notwendigen Komfort-Features sind serienmäßig. Allerdings ist er nicht ganz preiswert, zumal wirklich innovative Assistenzsysteme meistens aufpreispflichtig sind. (dpp-AutoReporter/Hans H. Grassmann)

Daten Ford Kuga 2.0 TDCI Titanium

Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,52 x 1,84 x 1,57
Motor: Vierzylinder-Turbodieselmotor, 1.997 ccm
Nockenwellenantrieb: Zahnriemen
Max. Leistung: 103 kW/140 PS
Max. Drehmoment: 320 Nm bei 3.750 U/min
Durchschnittsverbrauch: 6,3 l/100 km
CO2-Emission: 139 g/km
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Kofferraum: 481 Liter
Versicherung: HP: 17 / TK: 24 / VK: 21
Basispreis: 27.300 Euro

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Die Seite "Test: Ford Kuga – Schicker Kompakt-SUV ohne viele Schwächen" wurde am 10. Juni 2014 veroeffentlicht und am 12. Juni 2015 zuletzt aktualisiert.