Test: Skoda Octavia – Bewährte Mixtur mit feinen Zutaten angereichert

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Skoda Octavia III 1.8 TSI mit 180 PS in der Frontansicht

Dass der VW-Konzern trotz allen Erfolges bei seinen strategischen Entscheidungen in den letzten Jahrzehnten – wie andere Hersteller natürlich auch – immer richtig gelegen hat, kann man nicht behaupten. Doch die Wolfsburger lagen auch häufig richtig. Unter anderem mit der Übernahme des tschechischen Herstellers Skoda. Der hat längst sein einstiges Ostblock-Image abgelegt und ist bei uns als Marke inzwischen größter Importeur. Mit Abstand erfolgreichstes Modell ist der Octavia im Kompakt-Segment. Die in diesem Frühjahr eingeführte dritte Generation der Schrägheck-Limousine soll den Erfolgsweg fortsetzen.

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Skoda Octavia III 1.8 TSI mit 180 PS in der Frontansicht Skoda Octavia III Typ 5E in blau als Kombi Mittelkonsole, Cockpit, Lenkrad des Skoda Octavia III Typ 5E Das Platzangebot im Skoda Octavia III fürs GepäckDie Chancen stehen nicht schlecht, denn die bewährte Mixtur für ein erfolgreiches Großserienmodell im Kompaktsegment wie jede Menge Platz, hohe Funktionalität, sparsamer Verbrauch und ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis wurden nicht nur beibehalten, sondern mit einigen, feinen Zutaten wie höherem Komfort und zahlreichen „Simply Clever-Ideen“ angereichert. Quasi auch ein Muss, denn die Ansprüche der Skoda-Kunden sind inzwischen ebenfalls gewachsen.

Noch mehr Platz für Insassen und Gepäck

Im Vergleich zum Vorgänger ist der Octavia deutlich gewachsen, wobei das Design-Team um Jozef Kaban das Blechkleid rundum neu gestaltet hat – wie immer schnörkellos, aber dennoch dynamischer und markanter. In der Länge hat der Octavia um neun Zentimeter auf 4,69 Meter und in der Breite um 4,5 Zentimeter auf 1,81 Meter zugelegt, was – auch dank kürzerer Überhänge – vor allem dem Innenraum und Ladeabteil, aber auch dank des nun 2,68 Meter langen Radstandes dem Fahrverhalten zu Gute kommt.

Platz satt heißt es also im sauber verarbeiteten Innenraum, wo Fahrer und Beifahrer auf einem mehrfach verstellbaren und komfortablen Gestühl Platz nehmen. Das Armaturenbrett ist ohne Schnörkel, die wichtigsten Instrumente hat der Fahrer gut im Blick und die Bedienung erfolgt nicht nur für VW-Kenner intuitiv. Platzmäßig am meisten von der größeren Innenraumlänge profitieren die Fond-Passagiere. Die Kopf-, Knie- und Ellbogen-Freiheit erhöhte sich beträchtlich und da auch der Schulterraum deutlich optimiert wurde, finden in der zweiten Sitzreihe nicht nur drei große, sondern auch etwas korpulentere Mitfahrer bequem Platz.

Das auch beim Vorgänger schon voluminöse Ladeabteil wurde nochmals um fünf Liter auf jetzt 590 Liter vergrößert. Hinzu kommt eine noch größere Variabilität. Erstmals in einem Skoda lässt sich die Rücksitzlehne durch einen einfachen Knopfdruck vom Kofferraum aus umlegen und auch die Beifahrerlehne ist jetzt umklappbar. Bei umgeklappten Rücksitzen erhöht sich das Ladevolumen auf stolze 1.580 Liter, was außerdem einfach zu befüllen ist. Die Kofferraumöffnung ist nämlich sehr groß, so dass auch sperrige Güter bequem verstaut werden können und die Ladekante ist mit 69,9 Zentimeter niedrig.

Leistungsstarker 1.8 TSI-Motor

Für den Vorschub im Testwagen sorgte ein 1.8 TSI-Benzinmotor (132 kW/180 PS) mit Start-Stopp-System und Bremsenergie-Rückgewinnung, der sich bei einem  maximalen Drehmoment von 250 Newtonmeter, die bereits ab 1.250 U/min zur Verfügung stehen, als sehr durchzugskräftig und leistungsstark erwies. In Verbindung mit einer neu entwickelten Mehrlenker-Hinterachse, dem nach wie vor beeindruckenden DSG-Siebengang-Getriebe und einer guten Straßenkontakt vermittelnden Lenkung meisterte der Octavia sowohl auf der Autobahn als angenehmer Reisewagen als auch auf kurvigen Landstraßen seine Aufgaben souverän. Wer das Gaspedal zu heftig und zu lange bearbeitet, erreicht den Normverbrauch von 5,7 Liter auf 100 Kilometer natürlich nicht, doch selbst bei zügigem Fortkommen sollten es nicht mehr als sieben Liter sein.

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Komplette Sicherheitsausstattung

Neben einer kompletten Sicherheits- (unter anderem mit bis zu neun Airbags) und einer recht üppigen Komfort-Ausstattung bietet Skoda beim Octavia erstmals zahlreiche Komfort- und Infotainment-Assistenzsysteme an. Die muss man mit Sicherheit nicht alle haben, zumal die meisten verständlicherweise nur optional zu ordern sind. Doch allein die Tatsache, dass Skoda sie anbietet, zeigt den positiven Werdegang der Marke.

Wer sich dafür interessiert, interessiert sich allerdings weniger für den Einstiegspreis von 15.990 Euro. Diese Benziner-Basisvariante Active (1,2 Liter-TSI-Benziner) dürfte bei uns zwar kaum geordert werden, ist aber dennoch ein richtiges Schnäppchen. Für den von uns gefahrenen leistungsstärksten Benziner muss natürlich erheblich mehr berappt werden. Doch angesichts der gebotenen Fahrleistungen und Komfort-Features immer noch ein sehr fairer Preis. (Auto-Reporter.NET/Hans H. Grassmann)

Daten Skoda Octavia 1.8 TSI Green tec, DSG

Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,66 x 1,81 x 1,46
Motor: Vierzylinder-Ottomotor, 1.798 ccm
Max. Leistung: 132 kW/180 PS
Max. Drehmoment: 250 Nm ab 1.250 U/min
Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 5,7 Liter Super/100 km
CO2-Emission: 132 g/km
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h
Kofferraum: 590 Liter
Versicherung: HP: 15 / TK: 23 / VK: 19
Basispreis: 24.190 Euro

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Die Seite "Test: Skoda Octavia – Bewährte Mixtur mit feinen Zutaten angereichert" wurde am 26. August 2013 veroeffentlicht und am 2. Dezember 2013 zuletzt aktualisiert.