Ein Sicherheitstest des Autoherstellers Opel kann dem neuen Kältemittel R1234yf keine Sicherheit bescheinigen. Das berichtet AUTO BILD in der neuen Ausgabe (Heft 15). Zwar kam es bei dem Test nicht zum Brand, Experten kritisieren jedoch die Versuchsanordnung und die Durchführung des Crashtests. Die Versuchsanordnung war denkbar einfach: Ein Anhänger prallt mit Tempo 50 frontal in einen Opel-Mokka, der mit überhitzten Motor stehen geblieben ist..

Opel-Crashtest mit Kältemittel bei Fachleuten umstritten. Foto: Opel/Auto-Reporter.NET
Problematisch aus Expertensicht: Erstens ermittelte Opel nicht, ob sich das hochgiftige Fluorwasserstoff bildete – ein durchaus wahrscheinliches Risiko. Zweitens verhinderte ein abgerissenes Datenkabel die Messung der Motorraumtemperatur nach dem Crash. Der Behauptung von Opel-Klimaanlagenentwickler Ioannis Lazaridis, das schlimmstmögliche Szenario getestet zu haben, widerspricht der Chemiker Prof. Andreas Kornath von der Universität München: Der bei dem Versuch ausgetretene Wasserdampf habe wie eine Löschanlage gewirkt und damit die Zersetzung von R1234yf unter großer Hitze unterbunden. Ein Austritt von R1234yf bei gleichzeitig intaktem Kühlkreislauf wäre also sehr viel gefährlicher gewesen. Auch Andreas Thöne vom Berufsverband Feuerwehr hat Zweifel an der Aussagefähigkeit des Crashtests. Für ihn wären Versuchsreihen nach dem Vorbild von Daimler wünschenswert gewesen. Thöne: „Wir bleiben bei unserer Forderung nach einem Verbot von R1234yf.“
Eine Versuchsdokumentation stellt Opel der Öffentlichkeit trotz Anfrage von AUTO BILD nicht zur Verfügung. An den bekannten Risiken von R1234yf, gerade im Hinblick auf seine leichte Entzündlichkeit und die Bildung des gefährlichen Fluorwasserstoffs ändert der Test nichts. Bei den sehr viel genaueren „Real-Life“-Tests von Daimler entzündete sich das Kältemittel in 14 von 20 Fällen. (Auto-Reporter.NET)