IAA 2015: Hybrid für kleines Geld

Bosch 48-Volt-Hybridsystem in einem Audi A3 Sportback.

Bosch stellt einen Hybridantrieb vor, der sich selbst für kleinere Fahrzeuge rechnet. Das System wird mit der nächsten Fahrzeuggeneration in Serie gehen und kostet nur den Bruchteil heutiger Hybridsysteme. Gleichzeitig haben Autofahrer die bekannten Vorteile eines Hybridsystems: Selbst moderne Fahrzeuge können damit nochmals 15 Prozent sparsamer werden. Und das nicht nur auf dem Prüfstand, sondern in alltäglichen Fahrsituationen.

Zum besseren Verbrauch kommt beim Elektro-Boost außerdem die Fähigkeit, dynamischer zu beschleunigen. Denn der elektrische Antrieb unterstützt den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen mit zusätzlichen 150 Newtonmetern Drehmoment. Anders als gängige Hochvolt-Hybride setzt das System auf die niedrige Spannung von 48 Volt und damit auf kostengünstige Komponenten. Statt eines großen Elektromotors wird die Lichtmaschine bis zur vierfachen Leistung aufgerüstet. Der Motor-Generator unterstützt den Verbrennungsmotor dann über einen Riemen mit bis zu zehn Kilowatt. Die Leistungselektronik ist das Bindeglied zwischen der zusätzlichen Niedervolt-Batterie und dem Motor-Generator. Ein DC/DC Wandler versorgt das Zwölf-Volt-Bordnetz des Fahrzeugs aus dem 48-Volt-Bordnetz. Die neu entwickelte Lithiumionen-Batterie fällt zudem deutlich kleiner aus.

Bosch rechnet damit, dass allein im Jahr 2020 weltweit rund vier Millionen Neuwagen diese Hybrid-Variante an Bord haben werden. Auf der IAA 2015 präsentiert das Unternehmen den Prototypen einer zweiten Generation des Einstiegshybrids. Bei diesem System wird ein leistungsverstärkter Motor-Generator direkt mit dem Getriebe statt mit dem Verbrennungsmotor verbunden. Damit kann der Einstiegshybrid nicht nur kurzzeitig elektrisch unterstützen, sondern auch bei niedrigen Geschwindigkeiten – beispielsweise im Stop-and-go-Verkehr – rein elektrisch fahren.

Diese neue Variante ermöglicht auch in der unteren Mittelklasse eine Funktion, die auf der diesjährigen IAA in Oberklasse-Fahrzeugen debütiert: den ferngesteuerten Parkassistent, bei dem der Fahrer den Parkvorgang von außen per Knopfdruck anweist. Basis dafür sind Ultraschallsensoren und das vollautomatische Parksystem bei einem Automatik-Fahrzeug. Dank der integrierten E-Maschine beschleunigt das System selbst und kann eigenständig zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang wechseln. Das Parken startet über eine Taste am Zündschlüssel. Ergänzend hat Bosch eine App für Smartphones entwickelt, mit der der Parkassistent von außen bedient werden kann. (ampnet/Sm)

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Die Seite "IAA 2015: Hybrid für kleines Geld" wurde am 6. September 2015 veroeffentlicht und am 6. September 2015 zuletzt aktualisiert.