Volkswagen hat mit dem Tiguan und Touareg zwei der erfolgreichsten SUV (Sport Utility Vehicle) europäischer Herkunft im Programm. Künftig wird Deutschlands größter Automobilhersteller dieses Spektrum mit neuen Modellen verschiedenster Klassen deutlich erweitern. Wie ein großes SUV für die USA respektive China oder mit dem Taigun ein kompaktes Modell im unteren Preissegment aussehen könnte, zeigte Volkswagen bereits in den letzten Monaten. Nun folgt als Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon (04. bis 16. März) ein weiterer Ausblick auf einen künftigen Volkswagen SUV: der T-ROC. Eine SUV-Studie unterhalb des Tiguan im Golf-Format, nicht nur für den Urban Jungle.
Das in Genf präsentierte Concept Car folgt einer neuen Design- und Interieur-Linie. Zudem verbindet der Zweitürer die Talente eines allradgetriebenen SUV – der auch vor felsigen Offroad-Pisten („ROCK“) nicht kapituliert – mit der sommerlichen Leichtigkeit eines Cabriolets. Hintergrund: Das Mittelteil des Daches besteht aus zwei Hälften, die mit wenigen Handgriffen abgenommen und im Kofferraum verstaut werden können. Das „T“ in T-ROC ist übrigens eine Anspielung auf die Nomenklatur aktueller und künftiger Volkswagen SUV wie Taigun, Tiguan und Touareg.
Bildergalerie: Volkswagen T-Roc auf Autosalon Genf
Der von einem 135 kW/184 PS starken Turbodieseldirekteinspritzer angetriebene T-ROC ist mit drei verschiedenen Antriebsmodi ausgestattet: „Street“, „Offroad“ und „Snow“. Je nach Modus verändern sich die Parameter des 4MOTION-Allradantriebs, des Motors, des 7-Gang-DSG (Doppelkupplungsgetriebe), des ABS sowie der Bergan- und Bergabfahrhilfe. Aktiviert werden die Modi über ein intuitiv bedienbares Drehrad am DSG-Schaltknauf; angezeigt wird der jeweils aktive Modus durch ein Pop-up-Window in den komplett digitalen Instrumenten.
Lang ist der T-ROC 4.179 mm, breit 1.831 mm und hoch 1.501 mm. Konstruiert wurde die Karosserie auf der Basis des modularen Querbaukastens (MQB). Dank Leichtbau wiegt das SUV lediglich 1.420 kg. Optisch auffallend und mit verantwortlich für die coolen Proportionen sind die vergleichsweise kurzen Überhänge (vorn 811 mm, hinten 772 mm) und die im Verhältnis zur Karosseriebreite großen Spurweiten von 1.578 mm (vorn) und 1.564 mm (hinten). Der Radstand beträgt 2.595 mm. Hinten und vorn ist das SUV mit mehrteiligen 19-Zoll-Leichtmetallrädern ausgestattet; 245/45er Reifen stellen den Kontakt zu On- und Offroad-Pisten her.
Das Team des Volkswagen Designs unter der Leitung von Walter de Silva und Klaus Bischoff hat mit dem T-ROC die SUV-DNA der Marke progressiv weiterentwickelt, dabei aber die Volkswagen Historie bewahrt. Besonders deutlich wird das mit einem Blick auf die Frontpartie. Markant: der mit großen, wabenförmigen Öffnungen gestaltete 3D-Kühlergrill – ein neues und dominantes Design-Element, hoch und breit in der Mitte, schmal auslaufend zu den Seiten. Nach oben eingefasst durch eine messerscharf anmutende und schwarz glänzende Leiste, seitlich begrenzt durch LED-Doppelscheinwerfer, nach unten eingerahmt durch eine Traverse in einer Aluminiumoptik.
Klar und kraftvoll setzt sich die Seitenpartie in Szene. Oben ist es die Kontur des schwarz glänzenden Daches, das in der Silhouette zusammen mit der Frontscheibe, dem großen Dachspoiler und der Heckscheibe eine dunkle Linie bildet und den T-ROC konturiert wie ein Coupé. Unterhalb der Dachlinie verläuft bis in den Abschluss der C-Säulen hinein eine Aluminiumleiste, die den Wagen flacher erscheinen lässt, als er mit einer Höhe von 1.501 mm wirklich ist. Die C-Säulen selbst sehen, von der Seite betrachtet, wie ein weit hinten angeordneter Überrollbügel aus. Zwischen diesem imaginären Bügel und dem Windschutzscheibenrahmen sind die herausnehmbaren Dachhälften integriert. Werden sie ausgebaut und alle vier Seitenscheiben abgesenkt, wird der T-ROC insbesondere für die vorn Sitzenden zum Cabriolet.
Angetrieben wird der T-ROC von einem drehmomentstarken und sparsamen Turbodieselmotor: dem 2.0 TDI mit 135 kW/184 PS, wie er auch im sportlichen Golf GTD zum Einsatz kommt. An Bord der Studie sorgt der Hightech-Diesel für eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h, eine Beschleunigung von 6,9 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und für eine Menge Kraft an den beiden angetriebenen Achsen (380 Nm ab 1.750 U/min). Dem steht ein Durchschnittsverbrauch von niedrigen 4,9 l/100 km gegenüber (analog 129 g/km CO2). Die Kraftverteilung in Richtung des 4MOTION-Allradantriebs übernimmt ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG).
Im normalen Betrieb überträgt der mit der neuesten Haldex-Kupplung ausgestattete 4MOTION-Allradantrieb die Motorkraft nahezu vollständig auf die Vorderachse. Das ist besonders sparsam. Allerdings bleibt das 4MOTION-System auch in dieser Situation ein permanenter Allradantrieb, da die Hinterachse augenblicklich wieder verstärkt eingebunden wird, sobald sich Schlupf an der Vorderachse ankündigt oder die Sensoren des T-ROC eine erhöhte Querbeschleunigung registrieren. 4MOTION nutzt dabei eine vom jeweiligen Fahrzustand abhängige Vorsteuerung. Die Hinterachse wird deshalb in Sekundenbruchteilen via Haldexkupplung stufenlos zugeschaltet, sobald das notwendig wird. (dpp-AutoReporter/hhg)