Die 81 kW/110 PS starke MV 675 Brutale (so heißt die wirklich) kostet in Deutschland 10.590 Euro.
Spätestens seit Sommer 2014 kursiert hinter vorgehaltener Hand das Gerücht, nach dem der Daimler Konzern eine Minderheitsbeteiligung bei dem italienischen Motorradhersteller MV Agusta erwerben wolle. Jetzt hat die Süddeutsche Zeitung das Thema erneut aufgegriffen. Der Zeitung zufolge sollen Anfang November Details bekanntgegeben werden. MV will sich demnach mithilfe des Daimler-Vertriebsnetzes international stärker aufstellen – vor allem in Asien und den Vereinigten Staaten. Ziel sei es, den Umsatz mittelfristig auf 200 Millionen Euro zu verdoppeln.
Die Verkaufszahlen des edlen Motorradherstellers mit gut aufgefächerter Modellpalette sind zwar überschaubar (Verkaufsziel 2014: unter 10.000 Bikes), wachsen aber Jahr für Jahr – beflügelt durch den Wiedereinstieg in die World Superbike-Serie. Giovanni Castiglioni, Geschäftsführer von MV Agusta, hatte in der jüngeren Vergangenheit mehrfach durchblicken lassen, er sehe MV in einer Phase, in der stetiges Wachstum nur durch eine beachtliche Investitionssumme sichergestellt werden könne. Dazu benötige man eine Fremdfinanzierung. Bis lang ist die Traditionsmarke noch nicht an der Börse geführt.
Eine Daimler-Beteiligung wäre die zweite eines großen deutschen Automobilherstellers in der Motorradindustrie, nachdem die Audi AG 2012 den ebenfalls italienischen und hoch angesehenen Zweirad-Hersteller Ducati übernommen hatte. Daimlers Erzrivale BMW hat seit jeher eine eigene, höchst erfolgreiche Motorradsparte mit Werk in Berlin. (dpp-AutoReporter/wpr) Foto: MV Agusta/dpp-AutoReporter