VW Amarok Canyon: Figurbetont

  • von
Die Frontpartie des VW Amarok Canyon

Im Mutterland des Pick up-Trucks tritt Volkswagen mit seinem Amarok gar nicht erst an. Der ist mit 5,25 Meter Länge, mehr als zwei Tonnen Gewicht und einem Zwei-Liter-Diesel zu klein und zu schwach. Aber so ein bisschen American Way of Drive bringt der Amarok dennoch auf den alten Kontinent, erst recht mit dem Sondermodell Amarok Canyon, das aussieht, als könne kein Trapper ihm widerstehen.

Bildergalerie: Amarok Canyon | Alle VW Amarok Galerien

2013er VW Amarok Sondermodell Canyon VW Amarok Canyon Bilder von oben Roter VW Amarok Canyon in der Front- Seitenansicht Die Frontpartie des VW Amarok Canyon Mittelkonsole, Sitze, Lenkrad des VW Amarok Canyon Die Heckpartie des VW Amarok CanyonDoch unter der gelungenen Optik à la US steckt ein anständiger deutscher Kerl, der für Europa in Hannover gebaut wird. Dessen Tugenden beschränken sich nicht auf Acht-Zylinder-Sound und maskulines Gehabe. Hier tritt ein ehrlicher Zweitonner mit großem Innenraum für vier bis fünf Personen und einem Zwei-Liter-Diesel an, der es sowohl auf stattliche Fahrleistungen, als auch auf einen angemessenen Verbrauch bringt: In 11,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, eine Höchstgeschwindigkeit von 174 km/h und ein Normverbrauch von rund acht Litern bei einer Leistung von 132 kW / 180 PS und einem maximalen Drehmoment von 420 Newtonmetern (Nm) bei 1750 Umdrehungen pro Minute – das sind durchaus respektable Werte, die eigentlich auch US-Boys beeindrucken sollten; denn die dürfen nur langsamer fahren und verbrauchen dabei dennoch mehr.

Mit dem Sondermodell Canyon, das im vergangenen Jahr schon auf dem Autosalon in Sao Paolo zu sehen war, will VW nun sein Nutzfahrzeuggeschäft im Wortsinne aufhübschen. Fotos der Doppelkabine waren in Deutschland auf große Aufmerksamkeit getroffen. Jetzt folgt der Studie die Wirklichkeit, auch in der Farbe, die in Brasilien schon zu sehen war: „Copper Orange“ gepaart mit schwarzen Elementen, abgedunkelten Rückleuchten, schwarz abgesetzten Radläufen und den in Wagenfarbe lackierten Unterbodenschutz-Blechen vorn und hinten.

Schon auf den Fotos stach der Bügel mit den vier Fernlichtscheinwerfern ins Auge. Der findet sich jetzt in der Aufpreisliste und wird von Canyon-Käufern sicher oft geordert werden für den Ritt über endlos lange Autobahnen ohne jeden Gegenverkehr. Wer in solchen Situationen gut sehen will, muss akzeptieren, dass andere das sehen. Beides zählt sicher mehr als der Luftwiderstand.

Innen hat der Canyon Einiges an Besonderheiten zu bieten. Die Sitze und die Innenverkleidung sind zweifarbig in Hellgrau (Moonrock) und Anthrazit. Die Ziernähte, die Umrandungen der Luftausströmer, die Gurtbänder – alle nehmen das Kupferorange der Außenfarbe auf und verpassen dem großzügig bemessenem Innenraum ein frisches Flair.

Beim 2.0-TDI-Motor stehen zwei Leistungsstufen zur Wahl: der 132 kW / 180 PS, der mit der optionalen Acht-Gang-Automatik die 420 Nm an den permanenten oder zuschaltbaren Allradabtrieb weiterreicht und der 2.0 TDI mit 103 kW / 140 PS mit 340 Nm Drehmoment bei 1600 Touren. Serienmäßig sind alle Motoren mit einer Sechs-Gang-Handschaltung kombiniert. Wer die Vorteile des 4Motion-Antrieb auch auf Straßen ausleben will, wird den permanenten Antrieb wählen. Der zuschaltbare aktiviert per Tastendruck einen starren Durchtrieb zu den Achsen. Außerdem ist eine Geländereduzierung an Bord, die selbst 100-prozentige Steigungen bewältigen kann. Alle Antriebe verfügen über eine elektronische Differenzialsperre. Gegen Aufpreis gibt es aber auch eine mechanische Sperre für die Hinterachse. Ebenfalls beim Amarok vorhanden ist eine Bergabfahrhilfe.

Der Amarok macht nicht nur im Gelände und besonders auf der Straße eine recht gute Figur. Er kann auch arbeiten. Drei Tonnen darf er ziehen und bis zu rund 850 kg Passagiere in der Kabine und Fracht in seiner Ladebox befördern. Aber diese Nützlichkeiten werden bei diesem Sondermodell von VW Nutzfahrzeug weniger ins Gewicht fallen. Manchmal zählt eben nur die Figur. (ampnet/Sm)

Von Peter Schwerdtmann

Volkswagen Amarok Canyon 2.0 TDI 4Motion Automatik

Länge x Breite x Höhe (in m): 5,25 x 1,95 x 1,83
Motor: Vier-Zylinder-Turbodiesel, 1968 ccm
Leistung: 132 kW / 180 PS bei 4000 U/min
Maximales Drehmoment: 420 Nm bei 1750 U/min
Verbrauch (Schnitt nach EU-Norm): 7,8 bis 8,0 l/100 km
Kohlendioxidemission: 206 bis 211 g/km / EU5
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 174 km/h
Leergewicht / Zuladung: 1984 bis 2365 kg / 836 bis 455
Straßenbereifung: 255/60 R 18
Wattiefe: 500 mm
Wendekreis: 12,95 m
Ladebox: 5,25 m Länge, 1,62 m Breite (2,52 qm)
Anhängelast. maximal 12 Prozent: 3000 kg
Basispreis: 43 215 Euro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die Seite "VW Amarok Canyon: Figurbetont" wurde am 29. Mai 2013 veroeffentlicht und am 2. Dezember 2013 zuletzt aktualisiert.