Das Geschäft mit GMs Elektroauto Chevrolet Volt kommt nicht ins Laufen. Bereits zum zweiten Mal wird dessen Fertigung wegen zu geringer Nachfrage ausgesetzt. Dabei sollte der 40.000-Dollar-Stromer, der in Europa unter Opel-Flagge als Ampera unterwegs ist, der große Bringer sein und die E-Mobilität auf dem US-Markt befördern.
Medienberichten zufolge wird die Volt-Produktion im US-Bundesstaat Michigan im September und Oktober für 26 Tage gestoppt, um die zu groß gewordenen Lagerbestände zu räumen. Von dem zwischenzeitlichen Stillstand sind rund 1.400 auf Stundenbasis arbeitende Mitarbeiter betroffen. In der Zwischenzeit wolle sich GM stärker auf die Fertigung seines Chevrolet Impala konzentrieren, die Anfang 2013 anlaufen soll, wird berichtet. Das Hamtramck-Werk in Detroit war zu Jahresbeginn schon einmal für fünf Wochen vom Netz genommen worden.
Obwohl sich Opel-Mutter GM für den Chevrolet Volt seinerzeit den Vortritt auf dem Markt vor dem baugleichen Opel Ampera gesichert hatte, stand dessen Markteinführung unter keinem guten Stern. Nicht zuletzt sorgten auch Negativ-Schlagzeilen für eine gehörige Portion Skepsis der US-Kundschaft gegenüber dieser neuen E-Technologie, nachdem ein Volt im Nachgang eines Crashtests in Brand geraten war. Auch wenn das Ereignis mehr auf menschliche Versäumnisse als auf Konstruktionsmängel zurückzuführen war, blieb ein schaler Nachgeschmack. Insgesamt verkaufte GM von seinem Vorzeigemodell in den vergangenen zwölf Monaten nach Angaben von Autodata rund 10.500 Volt. Ende Juli standen Angaben zufolge noch rund 6.500 Fahrzeuge bei den Chevrolet-Händlern. Zu viel für übliche Lagerbestände. Der Fahrzeugpark würde für 84 Handelstage reichen, als optimal gelten jedoch nur 60. Dabei wird bei speziellen Fahrzeugen wie den Volt noch knapper kalkuliert. Der Fertigungsstopp kommt also nicht voreilig.
Knapp 10.000 Elektrofahrzeuge wurden in Europa bereits in den ersten fünf Monaten dieses Jahres zugelassen. Der Marktanteil von Opels Ampera an Elektrofahrzeugen lag im Mai bei mehr als 20 Prozent. Von Ende Februar bis Ende Juli sind in Europa mehr als 3.500 Ampera verkauft worden; damit führen die Rüsselsheimer die E-Riege europaweit an. (Auto-Reporter.NET/arie)