Die Geschichte des Opel Kadett / Astra

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Kadett C

Was heute Astra Fünftürer, Sports Tourer und GTC ist hat vor 75 Jahren angefangen. 1936 hieß Opels Kompaktklasse zwar noch Kadett. Im Olympiajahr 1936 ist Opel bereits einer der größten Autohersteller Europas. Mit dem Kadett erweitert das Unternehmen seine Modellpalette und begibt sich erstmals in die Klasse der Kompaktfahrzeuge.

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Opel Kadett I

Vom P4 übernimmt der Kadett den 1,1-Liter-Vierzylinder mit 23 PS, vom Olympia die moderne Form und das (hier zum ersten Mal in einem deutschen Großserienauto realisierte) Konzept der selbsttragenden Ganzstahl-Karosserie. Zwei Varianten sind lieferbar: Limousine und Cabriolet-Limousine, beide mit vier Sitzplätzen, zwei Türen und ab einem Preis von 2100 Reichsmark. Für den Export wird auch eine viertürige Version angeboten. Von der ersten Kadett-Generation werden über 100 000 Fahrzeuge verkauft, bis die zivile Fahrzeugproduktion ab 1940 kriegsbedingt ruht.

Nach Kriegsende 1945 beschließen die Siegermächte, die kompletten Produktionsanlagen sowie die Konstruktionszeichnungen an die Sowjetunion zu übergeben. Der Ur-Kadett wird daraufhin in Russland noch bis in die 1950er Jahre als Moskwitsch 400 produziert.

Kadett A

In Bochum läuft ab 1962 der neue Kadett mit 40 PS starkem 1.0-Liter-ohv-Motor vom Band. Während sich viele größere Autos noch mit drei Gängen begnügen müssen, verfügt der Kadett A, der als Limousine und Caravan erhältlich ist, bereits über ein Vierganggetriebe. Wenig später folgt ein 48 PS starkes Coupé.

Kadett B

Die ab Herbst 1965 produzierte, dritte Generation besteht aus zwei- und viertüriger Stufenhecklimousine, einer Fastback-Limousine, zwei Coupé-Versionen sowie ein drei- und fünftüriger Caravan. Die ab 1967 angebotene, luxuriöse Olympia-Reihe mit Ausstattungsdetails des größeren Rekord und der sportliche Rallye-Kadett, mit dem Opel im Motorsport aktiv ist, runden das Angebot ab. Rund 2,7 Millionen Kadett B werden bis 1973 gebaut.

Kadett C

Der Kadett C kommt wieder als Limousine, Caravan und Coupé auf den Markt. Die sportliche Coupé-Variante GT/E wird 1975 erstmals von einem 1,9-Liter-Einspritzmotor angetrieben. Neu ist der Kadett City, ein Dreitürer mit großer Heckklappe – und zugleich der erste deutsche Schrägheck-Kompaktwagen mit Hinterradantrieb. Zum ersten Mal seit den 30er Jahren gibt es in Opels Kompaktklasse ab 1976 auch wieder eine Open-Air-Version: „Aero“ heißt das Angebot für Frischluft-Fans. Die beim Karosserieschneider Baur in Stuttgart gefertigte Cabriolet-Limousine verfügt im Interesse von Steifigkeit und Insassenschutz über einen Targa-Bügel.Über 1,7 Millionen Kadett C produziert Opel bis 1979.

Kadett D

Die fünfte Generation läutet bei Opel das Zeitalter von Frontantrieb und Quermotoren ein. Der neue 1,3-Liter-Vierzylinder besitzt einen Leichtmetall-Zylinderkopf mit oben liegender Nockenwelle. Später kommt ein auf Basis eines Benziners entwickelter 1,6-Liter-Diesel hinzu, der erste Selbstzünder in der beliebten Kompaktbaureihe. Vom neuen Antriebslayout profitieren vor allem die Passagiere. Für sie hat sich das Platzangebot ebenso verbessert wie für das Gepäck. Die Werbung textet vielsagend:

Kadett E

Im August 1984 präsentiert Opel das neue Modell. Der zweite Frontantriebs-Kadett wird zum „Auto des Jahres“ gewählt. Mit einem cW-Wert von 0,30 ist der sportliche GSi mit 115 PS zu seiner Zeit die windschlüpfigste Limousine der Welt.

Auf der 51. Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt, ein Jahr später, stellt das Unternehmen das Cabrio vor. Den Kadett E für Sonnenanbeter hat das Rüsselsheimer Design Center in Zusammenarbeit mit Nuccio Bertone entworfen. Insgesamt wird er über 3,7 Millionen Mal produziert. Mit der Gesamtbaureihe knackt Opel 1989 die 10-Millionen-Marke.

Astra F

Im August 1991 ist die traditionsreiche Bezeichnung „Kadett“ Geschichte. Künftig fährt Opels Kompaktklasse unter dem Namen Astra vor. Erstmals lässt sich ein kompakter Opel auch mit Erdgas betanken, und als Experimentalfahrzeug fährt der Astra F, die Zählung wird fortgeführt, sogar mit Strom. Die erste Generation des Opel Astra, die bis Ende 1998 läuft, ist mit über vier Millionen produzierten Exemplaren das meistverkaufte Modell der Firmengeschichte.

Astra G

Anfang 1998 startet die Produktion des Astra G. Neben der drei- und fünftürigen Schrägheckversion sind eine Stufenheck-, Cabrio- und Coupé-Variante, sowie ein fünftüriger Caravan erhältlich. 1999 startet die Sportversion OPC mit 118 kW/160 PS starkem 2,0-Liter-Motor. Zum neuen Jahrtausend debütiert der Astra Eco4, das erste Vier-Liter-Auto in der Kompaktklasse. Auf dem Astra G basiert auch der erste Kompaktvan Zafira, dessen Flex7-Sitzkonzept zum Maßstab seiner Klasse wird.

Astra H

Im März 2004 erscheint unter dem Kürzel H die dritte Astra-Generation. Neu sind neben einer variablen, elektronischen Dämpferregelung, die sich automatisch auf wechselnde Fahrzustände und Straßenbedingungen einstellt, Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht. Der Astra Twintop besitzt ein dreiteiliges Hardtop, das sich auf Knopfdruck in weniger als 30 Sekunden öffnet oder schließt. Ungewohnte Perspektiven eröffnet seinen Mitfahrern der neue Astra GTC.

Astra H

Jüngster Spross der seit 2009 gebauten, vierten Astra-Generation ist der Astra GTC. Das rassige Kompaktcoupé verfügt exklusiv über ein Hightech-Fahrwerk mit handlingoptimierter HiPerStrut-Vorderachse (Hochleistungs-Federbein). Zusätzlich krönt im Sommer 2012 die Hochleistungsvariante OPC (Opel Performance Center) die Angebotspalette des neuen Kompaktcoupés. (ampnet/nic)

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Die Seite "Die Geschichte des Opel Kadett / Astra" wurde am 19. November 2011 veroeffentlicht und am 28. Juni 2015 zuletzt aktualisiert.