Bei Skoda wachsen die Bäume in den Himmel

Die Heckpartie der sparsamen Skoda Superb Combi Variante Green Line

Grün verpflichtet. Das Engagement von Skoda erwächst allerdings weniger aus der Farbe des Markenzeichens als aus der Notwendigkeit, den Kraftstoffverbrauch und damit die Kohlendioxid-Emissionen zu senken. Außerdem ist die tschechische Volkswagen-Tochter in die Konzernstrategie eingebunden, und Wolfsburg will bis 2018 zum umweltfreundlichsten Automobilhersteller der Welt werden. Umwelt, Kosten und Konzern drücken also gleichermaßen.

Ein Wettstreit mit den Wettbewerbern um den ersten Platz beginnt bei der Produktion, ihrem Flächen- und Energiebedarf sowie bei Abfall- und Abluft, aber auch auf bei der Recyclingfähigkeit der produzierten Autos. Bei den rollenden Produkten steht der Kraftstoffverbrauch im Vordergrund. Genau dabei eröffnen sich für Skoda große Möglichkeiten, dem Konzern niedrige Werte für die Ermittlung des Gesamt-Flottenverbrauchs zu verschaffen, den Autokäufer mit niedrigen Emissionswerten zu überzeugen und ihm so gleichzeitig geringere Betriebskosten anbieten zu können.

Skodas sparsame Rapid in der Green Line Version in weiß

Rapid Green Line.

Skodas Kompaktkombi Rapid Combi in der Variante Green Line

Rapid Combi Green Line.

Skoda gelingt es zunehmend gut, sich bei den Technologien aus dem Konzernregal zu bedienen und gleichzeitig ein eigenständiges Markenimage aufzubauen. Mit ihrem Schwerpunkt bei Fahrzeugen in und unterhalb der Golf-Klasse können die Tschechen heute auf durchschnittliche Verbrauchswerte verweisen, wie man sie sonst von Kleinwagen-Spezialisten gewohnt ist. Über die gesamte Palette bieten sie heute elf Green Line- und 79 Green-Tec-Modelle, bei denen der tschechische Golf, der Octavia Green Line, mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,2 Litern Diesel auf 100 Kilometer und 85 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer den besten Wert markiert.

Die Heckpartie der sparsamen Skoda Superb Combi Variante Green Line

Superb Combi Green Line.

Das sparsame Skoda Mittelklassemodell Superb Green Line in weiß

Superb Green Line.

Die Bezeichnung Green Line steht schon seit 2008 für die jeweils sparsamste eigenständige Variante aller Modellreihen vom Fabia bis zum Superb. Ausnahme: der Citigo, der den Anfang der Erdgas-Aktivitäten darstellt. Green-Line-Modelle werden von Direkteinspritzer-Dieseln (TDI) angetrieben, verfügen über ein Start-Stopp-System, gewinnen Bremsenergie zurück und rollen auf Reifen mit geringem Rollwiderstand. Außerdem werden Aerodynamik, Antriebsstrang und Gewicht optimiert. Das Konzept ähnelt stark dem der Blue- Motion-Modelle der Konzernmutter. Unter dem Namen Green Tec steht außerdem für verschiedene Motorisierungen der Modellreihen Citigo, Fabio, Roomster und Rapid ein Paket zur Wahl, das ebenfalls Start-Stopp, Bremsenergie-Rückgewinnung und rollwiderstandsoptimierte Reifen umfasst.

79 g/km CO2-Ausstoß pro Kilometer mit dem Skoda Citiogo G-Tec

Citiogo G-Tec.

Erst kürzlich kündigte Skoda an, neben dem Citigo nun auch den Octavia mit bivalentem Erdgas-Antrieb (Compressed Natural Gas – CNG) auszurüsten. Als Antrieb dient ein 1,4-Liter-Ottomotor mit 81 kW / 110 PS. Im Betrieb mit Methan schafft der eine Reichweite von bis zu 410 Kilometern. Dazu kommen noch einmal mehr als 900 Kilometer Reichweite mit Benzin aus dem normalen Tank. Der Skoda Octavia G-Tec hat beim CNG einen Normverbrauch von 3,5 Kilogramm auf 100 Kilometer. Das entspricht einer Kohlendioxidemission von 97 g/km. Die Preise für den Erdgas-Octavia beginnen bei 21 850 Euro; der Combi kostet 640 Euro mehr.

Der sparsame Skoda Yeti Green Line in weiß in der Heckansicht

Yeti Green Line.

Mit den G-Tec-Modellen ordnet sich Skoda bei den Unternehmen ein, die stark auf CNG als eine der Alternativen zum Öl setzen. 2013 stieg der Absatz von CNG-Fahrzeugen um 38 Prozent gegenüber 2012 auf 8900 Stück. Dahinter steht also immer noch keine gewaltige Stückzahl, aber ein großes Wachstum. Weil dem CNG-Erdgas in der Zwischenzeit rund ein Fünftel Biomethan zugesetzt wird, werden bei dessen Verbrennung rund 40 Prozent weniger CO2 ausgestoßen. 80 Prozent des Biomethans stammen aus der Verarbeitung von Rest- und Abfallstoffen, werden also nicht der Futter- oder Nahrungsmittel-Produktion entzogen.

Skoda Mittelklassewagen Octavia Combi in der besonders sparsamen Variante Green LIne

Octavia Combi Green LIne.

Noch liegen im Konzernregal keine elektrischen Antriebe für Skoda bereit. Hier wird man abwarten, bis der Markt einen Einstieg lohnt. Ist die Zeit gekommen, wird auch Skoda rasch auf das komplette Elektrotechnologie-Paket zugreifen der Konzernmarken zurückgreifen können. Jetzt hat man sich im Standort Mlada Boleslav erst einmal andere Prioritäten beim nachhaltigen Wirtschaften vorgenommen. Nach Fertigung und Produkt will man sich nun auch die Handelsorganisation vornehmen.

In Sachen Umweltschutz wachsen bei Skoda die Bäume in den Himmel; denn seit 2007 pflanzt das Unternehmen für jedes in der Tschechischen Republik verkaufte Auto einen Baum, bisher 423 000 Stück. Grün verpflichtet eben. Von Peter Schwerdtmann (ampnet/Sm) Fotos: Auto-Medienportal.Net/Skoda

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Die Seite "Bei Skoda wachsen die Bäume in den Himmel" wurde am 29. Mai 2014 veroeffentlicht und am 12. Juni 2015 zuletzt aktualisiert.