Automobiler Leichtbau: Kleben statt Schweißen

Foto: Beim Audi Q7 kommen Aluminium und High-Tech-Klebstoffe zum Einsatz. Allein die Türen wurden so 24 kg leichter.

Der Trend zum Leichtbau hält an – auf Messen wie dem Genfer Autosalon ist dies immer deutlicher zu erkennen. Egal ob SUV, Sportwagen, Mittelklassekombi oder Elektroauto: Mit Gewichtsreduktionen erhöhen die Autohersteller die Energieeffizienz ihrer Produkte. Moderne High-Tech-Klebstoffe werden dabei vermehrt zur zentralen Verbindungstechnologie und lösen zunehmend das „klassische“ Schweißen, Nieten oder Schrauben ab. Damit man die für die Leichtbauweise verwendeten Materialien wie Karbon oder Aluminium verkleben kann, müssen speziell entwickelte Lösungen verwendet werden, die ihre Eigenschaften und Stabilität nicht beeinträchtigen. Bereits heute werden in jedem Neuwagen durchschnittlich zwischen 15 und 18 Kilogramm Klebstoff verwendet.

Die aktuellen Produktneuheiten werden zunehmend durch High-Tech-Klebstoffe ermöglicht. So setzt Jaguar bei seinem neuen Mittelklassemodell XE verstärkt auf Aluminium. Gleiches gilt für den Sportwagen MX-5, den Mazda konsequent auf Leichtbau getrimmt hat. Ein weiteres Beispiel ist der neue Audi Q7, wo wesentliche Teile mittlerweile aus Aluminium bestehen. Allein bei den Türen konnten dadurch insgesamt 24 Kilogramm Gewicht eingespart werden. Gleiches gilt auch für den Chevrolet Bolt, bei dem General Motors auf viel Aluminium, Magnesium und Kohlefaser setzt. „Ohne Klebstoffe geht beim Autobau mittlerweile gar nichts mehr“, betont Frank Haug, Geschäftsführer von Bodo Möller Chemie und ist sicher: „Wenn Automobilhersteller erfolgreich sein wollen, müssen sie konsequent auf die Leichtbauweise setzen. Dementsprechend werden High-Tech Klebstoffe als zentrale Verbindungstechnologie zu einem entscheidenden Innovationsträger.“

Die Spezial-Klebstoffe, die für die Autoproduktion verwendet werden, haben noch weitere Vorteile. Die Klebeverbindungen sorgen für eine leichte Verarbeitung und langfristigen Halt, ohne die Stabilität und Eigenschaften der Werkstoffe zu beeinträchtigen. „Die verwendeten High-Tech Klebstoffe sorgen darüber hinaus im gesamten Auto sogar für mehr Stabilität – von der Karosserie bis zur Windschutzscheibe. Dadurch erhöht sich auch die Sicherheit der Fahrzeuge“, fügt Haug hinzu. (dpp-AutoReporter/wpr) Foto: Zbyś Mazar/dpp-AutoReporter

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Die Seite "Automobiler Leichtbau: Kleben statt Schweißen" wurde am 14. März 2015 veroeffentlicht und am 14. März 2015 zuletzt aktualisiert.